Mittwoch 3. – Sonntag 7. August 2011
Eigentlich sollte endlich mal der Sommer kommen… das glaubte ich wenigstens. Unser Trekking aber scheinte im November stattzufinden und nicht im August: neblig und feucht war’s. Einzig durch die unglaubliche Temperaturen oberhalb zweitausend Meter merkten wir dass es doch Hochsommer ist!
Am ersten Tag sollte es eigentlich eine einfache Etappe sein, vom Nufenenpass zum Griessee mit Wanderung um den See am Fusse des gleichnamiges Gletschers. Es kam aber anders…Nebel steckte der See in eine Art surrealistische Landschaft geprägt vom milchigem Wasser und den Kupferfarbene Felsen. Als wir in Ufernähe waren aber wechselte es unglaublich schnell: es wurde Dunkel und es donnerte ganz fest über unsere Köpfe und die Blitze waren auch gut sichtbar. Es blieb uns nichts anderes als uns in Sicherheitsposition zu tun, weg von den Felsen und weg vom Wasser… schon hagelte es und alles wurde von einer weisser Schicht bedeckt!
Es dauerte wenige Minuten aber das kurze Unwetter war lang genug damit der Gletscherbach so anschwoll dass wir nicht ohne nasse Füsse darüber kamen 🙁
Dank meiner Ausrüstung (Karabiner und Seile) konnte ich eine Sicherung vorbereiten und alle Heil durchs reissendes Wasser ans andere Ufer bringen. Unterdessen kam eine blaue Störung und wir konnten unsere sieben Sachen an der Sonne trocknen.
Am 2. Tag dann war es schon viel mehr sommerhaft. Über den San Giacomo Pass ging es ins obere Pomattertal (Valle Formazza) und dann zu den Boden-Seen und nach Robiei über die Maggiatal-Scharte (Bocchetta di Val Maggia) wo wir mein Freund Renato Bavagnoli getroffen haben. Da gabs natürlich eine Pause und er schilderte seine – nicht ganz einfache – Wanderung durchs Tessin längs der Via Alpina. Weiter hinauf und über den Pass zum Lago Matörgn und via Alpe Arzo ginge nach Robiei. Davor aber eine 2. Begegnung mit ein paar Steingeissen die unsere Ankunft begrüssten!
Am 3. Tag bewanderten wir den am 21. Juli eingeweihten Gletscher-Naturlehrpfad unter dem Basodino-Gletscher. Das Wetter war sehr wechselhaft. Ein paar Tropfen nach den ersten 30 Minuten machten auch mich unsicher fürs weitergehen, doch der Barometer zeigte mir dass es gar nicht so schlecht sein kann und Bruno vom Albergo Robiei sagte mir dass der Wetterradar erst um 16Uhr Regen anzeigte! So war es auch tatsächlich, wir wanderten mal in dicken Nebel, mal wieder mit Ausblick dank einem “Fenster” und manchmal sogar mit Sonnenschein unter dem Gletscher durch… mit grossen Panoramas war leider nichts (dazu aber die Bilder meiner Rekognitionstour). Kurz nach unserer Rückkehr in Robiei fing es an zu regnen, und es schüttete recht vom Himmel herunter! Zum Abschluss noch ein Tour durch die Robiei-Staumauer mit der neuer Multimedia-Anlage… und wir waren am trocknen.
Am 4. Tag dann geht’s zurück Richtung Norden, das Wetter wieder sehr Nebelhaft, regnen sollte es aber erst nach 12Uhr (so sagte mir Bruno), so entschloss ich das Programm durchzuführen und wir stiegen hinauf zum Lago Nero… dort kamen wir kurz nach Mittagspause an und wir mussten tatsächlich unsere Regenausrüstung vorbereiten. Es war aber nur eine Vorwarnung, denn bis zur Cristallinahütte war es nur ein bisschen mehr feucht… der Regen aber kam erst später als wir unsere sieben Sachen schon im lang erträumten Tröcknungsraum hatten!!!
Am Sonntag erwarteten wir uns einen ganz regnerischen Tag, doch so schlimm war es nicht. Dennoch entschloss ich nicht das Programm zu machen sondern Richtung Ossasco herunter zu steigen. Als wir zur Alpe Cristallina gelangen war der Regen auch schon fertig und eine blaue Störung zeigte sich vom Nufenenpass her. Wir wanderten weiter das Bedrettotal herunter bis nach Airolo. Eine Warme Suppe oder einen feinen Apfelstrudel war dann die Vorbereitung zur Heimreise. Eine kurzes Adieu und die einten waren im Zug Richtung Norden durchs Tunnel (auf der Strasse standen die Autos still in der langen Kolonne) und ich Richtung Süden, wo das Wetter sogar viel schlechter war. Ich musste im Bus die Regenhosen anziehen sonst wäre ich durchnässt von der Bushaltestelle nach Hause gekommen, obwohl es knappe 300m sind!
Hier ein paar Bilder der Tour!